Du
bist der Frühling
Vegan?!
Ein Biss-chen extrem
3 kleine Schritte zum Semi Veganer
Die Idee, sich auf einen veganen Lebensstil einzulassen, schreckt
viele ab. Häufig ist die Reaktion:
Das ist mir zu extrem. Das ist zu viel Verzicht.
Leider lassen sich viele von solchen Vorurteilen abhalten, überhaupt
einmal mit veganer Küche und Lebensweise zu experimentieren.
Viele Menschen, die sich darauf eingelassen haben, waren erstaunt,
als wie bereichernd und spannend sie Veganismus empfanden und
konnten schon bald ihre eigene Voreingenommenheit nicht mehr nachvollziehen.
Mit dieser
Anleitung, sich darauf einzulassen, einmal 50% der Mahlzeiten
vegan zu gestalten, möchte ich Sie dazu einladen, sich selbst
eine Meinung über eine Lebensweise zu bilden, die hilft die
Welt besser zu machen. Mit der konkreten Erfahrung lässt
sich eine fundiertere Entscheidung besser treffen, als wenn Sie
sich ausschließlich auf die eigenen und allgemeinen Vorurteile
und Ideen über einen veganen Lebensstil berufen.
Es geht nicht
um nie mehr und für immer. Probieren
Sie einfach aus, ob vegane Gerichte Sie genau so glücklich
und zufrieden machen wie Gerichte mit Tierprodukten. Möglicherweise
geht es Ihnen wie mir, und sie machen Sie sogar noch glücklicher
und zufriedener.
Vorbereitung:
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, die Welt so oft wie möglich
durch die Augen eines Veganers und eines Tierrechtlers zu sehen.
Schauen Sie sich die Werbung unter diesem Aspekt an, lesen Sie
die Inhaltsstoffe Ihrer Lebensmittel durch, sehen Sie fern und
achten Sie darauf, in welcher Masse, Selbstverständlichkeit
und Gedankenlosigkeit Tierprodukte präsentiert werden.
Sie könnten schockiert werden.
Schritt
1:
Kaufen Sie
ein veganes Kochbuch, das zu Ihrem Geschmack und zu Ihrem Alltag
passt.
Mögen
Sie italienische Küche?
Soll es möglichst schnell gehen?
Haben Sie keinen Biomarkt in Ihrer Nähe?
Ist Ihr Budget begrenzt?
Mögen Sie leichte Küche?
Vermutlich
finden Sie in Ihrer Buchhandlung oder Bibliothek nur eine kleine
oder gar keine Auswahl an veganen Kochbüchern. Fragen Sie
Ihren Buchhändler (er soll wissen, dass immer mehr Interesse
an dem Thema herrscht) und recherchieren Sie online. Noch hat
der englischsprachige Markt hier eine deutlich größere
Auswahl zu bieten.
Hier finden
Sie die Liste der Bücher, mit denen ich angefangen habe.
Das war Schritt
1. Machbar, oder?
Schritt
2:
Fangen Sie
an mit Ihrem neuen Kochbuch zu spielen. Probieren Sie aus. Machen
Sie ein dickes Kreuz hinter Rezepte, die Ihnen geschmeckt haben
und die einfach zuzubereiten waren. Erkochen Sie sich ein leckeres
Repertoire an veganen Gerichten.
Bereiten Sie
pro Woche vier Mahlzeiten auf reiner Pflanzenbasis zu.
Dieses Ziel
sollten Sie schon bald erreichen können.
Schritt
3:
Schritt 3
können Sie vor oder auch zur gleichen Zeit mit Schritt 2
beginnen.
Überlegen
Sie: Welche Ihrer drei täglichen Mahlzeiten bleibt im Grunde
immer gleich?
Bei den meisten Menschen wird es das Frühstück sein.
Morgens haben wir meist nicht die Aufmerksamkeit und die Zeit
für viel Abwechslung.
Experimentieren Sie damit, diese Mahlzeit zu veganisieren und
sie zu einer neuen Gewohnheit zu machen.
Bleiben wir
beim veganen Frühstück:
Essen Sie
Müsli? Bereiten Sie es mit Pflanzenmilch oder Pflanzenjoghurt
zu.
Sie haben
schon einmal Sojamilch getrunken und fanden sie scheußlich?
Geben Sie ihr eine zweite Chance. Versuchen Sie verschiedene Marken.
Die Unterschiede sind gewaltig. Bei Sojajoghurt ist es das gleiche.
Vielleicht schmeckt Ihnen Reis-, Hafer- oder Mandelmilch besser?
Mandelmilch lässt sich beispielsweise auch einfach und preisgünstig
selbst herstellen.
Mögen
Sie ein süßes Frühstück? Schmieren Sie Ihr
Brötchen mit veganer Butter wie Alsan (z.B. bei Kaufland
oder in jedem Bio-Supermarkt. Beachten Sie, dass konventionelle
PflanzenMargarine häufig Molke oder Joghurt enthält)
und genießen Sie ein veganes Marmeladenbrot. Probieren Sie
einen veganen Zartbitter-Schokoaufstrich (die meisten handelsüblichen
Zartbittercremes sind vegan, lesen Sie die Zutatenliste genau
durch). Vielleicht etwas Obst dazu?
Im Winter
tut ein warmes Frühstück gut. Kochen Sie sich ein Porridge
aus Haferflocken und Pflanzenmilch. Zusammen mit einer Banane,
Walnüssen und einem Klecks Agavendicksaft sind Sie für
den Tag gut gerüstet.
Voilà:
Mit einem
veganen Frühstück sind sieben von 21 Mahlzeiten pro
Woche vegan.
Wenn Sie vier Mal pro Woche ein veganes Mittagessen oder Abendessen
zubereiten, sind Sie bei 11 veganen Mahlzeiten. Mehr als 50% Ihrer
Mahlzeiten sind vegan.
Drei kleine
Schritte für eine große Veränderung!
Die Wahrscheinlichkeit
ist groß, dass Sie sich damit so wohl fühlen, dass
Ihr Interesse geweckt wurde.
Achten Sie
nun auch darauf, was Sie zwischen den Mahlzeiten essen.
Zartbitterschokolade
ab 65% Kakao enthält keinen Milchanteil. Steht in der Zutatenliste,
dass eine Schokolade Spuren von Milch enthalten kann,
bedeutet dies lediglich, dass mit der gleichen Maschine oder im
gleichen Raum bereits Produkte mit Milch hergestellt wurden. Trotz
einer intensiven Reinigung kann es zu geringsten Spuren in einem
eigentlich veganen Produkt kommen. Dies ist jedoch vor allem eine
rechtliche Absicherung des Herstellers, falls es zu Reaktionen
von Allergikern kommen sollte.
De facto enthält die Rezeptur dieses Produktes keine Milch.
Für den
süßen Hunger zwischendurch eignet sich beispielsweise
Mr. Tom, der Erdnussriegel in der gelben Verpackung.
Vegan lebende US-Amerikaner greifen gerne zu Oreo-Keksen. Die
gibt es mittlerweile auch in deutschen Supermärkten. Allerdings
wurde für die EU die Rezeptur verändert und enthält
Süßmolke. Schade.
Mögen Sie Marzipan? Die Marzipanschokolade von Ritter Sport
ist Kult unter Veganern. Weil sie lecker ist und weil das Umweltengagement
des Unternehmens vorbildlich ist. Das bestätigt Greenpeace.
Noch besser: Im Bioladen finden Sie Süßigkeiten, die
nicht nur vegan, sondern auch fair-trade, bio und (relativ) gesund
sind.
Natürlich gehören auch Obst und Sojajoghurt sowie Nüsse
und Trockenfrüchte auf die Liste der pflanzlichen Zwischenmahlzeiten.
Auf der Seite
nixwieveg.de finden Sie eine nützliche Datenbank mit veganen
Produkten großer Supermarktketten.
Veganes Backen
ist der Königsweg Ihre Umwelt davon zu überzeugen, dass
vegane Ernährung nichts mit Askese zu tun hat. Backbücher
wie Vegan Cupcakes Take Over the World und Vegan Cookies Invade
Your Cookie Jarvon Isa Chancra Moskowitz und Terry Hope Romero
sind eine wahre Fundgrube für süße Köstlichkeiten.
Ich würde
mich freuen, wenn Sie diese drei Schritte ausprobieren und bin
neugierig auf Kommentare mit Feedback in Sachen Alltagstauglichkeit.
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