Du
bist der Frühling
Vegan?!
Ein Biss-chen extrem
Liebevoller Aktivismus
Egal ob Sie sich entschieden haben, vegan zu leben, ein halber
Veganer zu werden, oder zwar verstehen, dass wir mehr Nahrungsmittel
auf pflanzlicher Basis konsumieren sollten, aber sich noch nicht
so recht zu praktischen Schritten durchringen jeder kann
im Alltag etwas für die gute Sache tun.
Diese Ideen
sind eine Mischung aus Vorschlägen von Autoren wie Isa Chandra
Moskowitz und Erik Marcus und eigenen Erfahrungen aus dem Alltag.
Reden Sie
drüber
Vegane Produkte
und Speisen führen noch immer ein Schattendasein. Wer sich
vegetarisch ernährt, darf mittlerweile auf Optionen hoffen.
Aber außerhalb der eigenen vier Wände an Essen zu kommen,
das ganz frei von Tierprodukten, ist nicht immer leicht.
Damit sich
das ändert, müssen Händler und Köche erfahren,
dass Bedarf besteht. Sie müssen nicht selbst Veganer sein,
um beim Bäcker nachzufragen, ob Sie bei Ihm auch etwas auf
reiner Pflanzenbasis bekommen.
Fragen Sie
freundlich, offen und neugierig. Erzählen Sie, was Sie schon
an veganen Köstlichkeiten probiert haben. Solche Gespräche
fallen besonders leicht, wenn Sie Stammkunde sind. Ihrem Bäcker
oder dem Besitzer Ihres Lieblingsrestaurants liegt etwas an Ihrer
Meinung.
Schlagen Sie zum Beispiel vor, das nächste Mal ein Rezept
mitzubringen, das Sie schon probiert haben und das ihnen besonders
gut geschmeckt hat.
Sie müssen
keine Grundsatzdebatte über Veganismus führen, signalisieren
Sie einfach Ihr Interesse als Kunde.
Schauen Sie
sich im Supermarkt nach Optionen um. Gibt es im Programm einer
Kette vegane Produkte, die Ihre Filiale nicht führt?
Sagen Sie, dass Sie das Produkte sehr gerne in diesem Laden kaufen
würden.
Wie gesagt, seien Sie freundlich. Ein Lächeln wirkt oft Wunder.
Vermitteln Sie, dass Sie Lust auf diese Produkte haben und dass
vegane Produkte so toll sind, dass bald jeder sie kaufen will.
Reden Sie
mit den Menschen in Ihrem Umfeld. Vor allem, wenn Sie Erfahrung
mit dem veganen Lebensstil gemacht haben.
Teilen Sie Ihre Begeisterung. Berichten Sie davon, wenn Ihnen
die Veränderungen leichter als erwartet gefallen sind.
Menschen, die Sie als Nicht-Veganer kannten, werden Ihren Erfahrungen
mehr Glauben schenken, als denen von jemanden, den sie als Veganer
kennen gelernt haben. Zu leicht kann man sich dann sagen, dass
der Veganer eben ganz anders als man selbst tickt.
Versuchen
Sie niemanden zu bekehren. Haben Sie Verständnis für
Ängste, aber bleiben Sie im Gespräch.
Jemand könnte ohne Käse nicht leben?
Erwähnen Sie, dass Sie genau so gedacht haben, dass die reale
Erfahrung aber möglicherweise ganz anders war.
Versuchen Sie gemeinsam zu differenzieren: Gilt das für jede
Art von Käse? Vielleicht ist er nur auf der Pizza interessant.
Aber auf dem Pausenbrot wäre ein pflanzlicher Aufstrich vielleicht
sogar eine willkommene Abwechslung zum immer gleichen Schnittkäse.
Welchen Käse liebt derjenige heiß und innig, welchen
isst er eigentlich nur aus Gewohnheit? Wie oft isst er seinen
Lieblingskäse?
Wenn Sie jemanden
dazu anregen, ein paar Produkte wegzulassen, die er bisher gedankenlos
und ohne sonderlichen Genuss konsumiert hat und nun Alternativen
nutzt, mit denen keine Tierquälerei finanziert wird, ist
das ein toller Erfolg!
Schmieden Sie gemeinsam Pläne, entwickeln sie Strategien,
bieten Sie Ihre Unterstützung an.
Ich rate eher
davon ab jemanden ein Gespräch über Veganismus aktiv
aufdrängen. Die meisten Menschen reagieren dann defensiv.
Nach meiner Erfahrung sind Grundsatzdiskussionen Kraft zehrend
und führen kaum zu Verhaltensveränderungen.
Schnell geht es bei solchen Diskussionen nur noch ums Recht haben
oder das Verteidigen des eigenen Standpunktes. Hinterher hat man
sich die Köpfe heiß geredet, aber im schlimmsten Fall
haben sich die Fronten nur verhärtet.
Suchen Sie
das Gespräch mit Menschen, bei denen Sie einen Funken echten
Interesses spüren, bei denen die Tür zum Austausch einen
Spalt weit offen steht.
Betonen Sie im Gespräch die Gemeinsamkeiten, nicht die scheinbaren
Konflikte.
Wie fühlt sich das Gegenüber, wenn er Berichte über
Massentierhaltung sieht? Ist er dafür sensibilisiert, dass
er mit seinem Konsum Einfluss nehmen kann?
Bleiben Sie mit Ihrem Gesprächspartner im gleichen Boot und
machen Sie freundliche Vorschläge zur Kursänderungen.
Lassen Sie
sich von Kritikern nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Üben
Sie sich in geschickten Paraden. Natürlich klappt das nicht
immer.
Manchmal möchte man nur die Augen verdrehen, wenn man hört:
Wenn wir die Tiere nicht fressen, dann fressen sie uns.
Manchmal kann man es aber auch leicht nehmen und ein buntes Szenario
von Killerhennen und menschenfressenden Kühen entwerfen.
Es muss nicht jedes Mal ein tiefschürfendes Gespräch
entstehen. Solange das Thema vegan in irgendeiner
Form positiv beim Gegenüber ankommt, war das Gespräch
ein Erfolg.
Klopfen Sie
sich selbst auf die Schulter für jedes Gespräch über
Veganismus, das leicht und konstruktiv verlaufen ist.
Und seien Sie gnädig mit sich, wenn Ihnen dafür manchmal
doch der Esprit und die Leichtigkeit fehlt.
Wenn Ihnen die passende Antwort auf eine Attacke erst später
einfällt, ist das nicht tragisch: Den meisten Angriffen werden
Sie immer wieder begegnen. Es gibt eine nächste Chance für
Ihre Replik.
Bekochen Sie
Ihre Mitmenschen
Bringen Sie
zu Festen und Veranstaltungen veganes Essen mit. Heben Sie hervor,
dass etwas vegan ist. Und zwar so, dass Ihr Gegenüber versteht,
dass es sich um etwas ganz Besonderes und Spannendes handelt.
Achten Sie darauf, veganes Essen besonders reizvoll zu präsentieren.
Es soll lecker und verlockend aussehen, dekorieren Sie liebevoll.
Seien Sie eine kulinarische Verführerin.
Seien Sie
geduldig, wenn Menschen ablehnend reagieren. Manche Menschen sind
überkritisch, wenn sie zum ersten Mal etwas Veganes probieren.
Gewohnheiten sind mächtig und gerade wenn es ums Essen geht,
können sich manche Menschen nur schwer auf Neues einlassen.
Seien Sie bemüht, die Ruhe zu bewahren, wenn jemand an Ihrem
Essen mäkelt.
Bringen Sie
Gebäck zur Arbeit mit. Ich backe regelmäßig für
Kollegen aus den Büchern von Isa Chandra Moskowitz. Das Feedback
ist so gut wie immer positiv und ich betreibe damit aktive Imagearbeit
für veganes Essen.
|