Du
bist der Frühling
Vegan?!
Ein Biss-chen extrem
Warum.
Über diese Seite.
Sie sind mächtig!
Mindestens
drei Mal am Tag treffen Sie eine ethische und politische Entscheidung.
Die Tatsache, dass Sie sich des Ausmaßes Ihrer Entscheidung
meist gar nicht bewusst sind, ändert nichts daran, dass Sie
damit Macht ausüben und dass diese machtvolle Entscheidung
weitreichende Konsequenzen nach sich zieht.
Diese ethische und politische Entscheidung treffen Sie jedes Mal,
wenn Sie etwas essen.
Diese machtvollen
Entscheidungen werden von Ihren Überzeugungen beeinflusst.
Zum Beispiele:
Was ich esse ist Privatsache, da lass ich mir von keinem
reinreden. Hauptsache es schmeckt.
Meine Gesundheit ist mir wichtig.
Die in Berlin müssen endlich mal was gegen die Nahrungsmittelskandale
machen. Eine Riesensauerei!
Ich bin ein Gewohnheitstier. Der Geist ist willig, das Fleisch
ist schwach (und so lecker).
Ich esse viel weniger Fleisch als der Durchschnittsbürger.
Und ich kaufe Bioeier!
Was ich als Einzelner tue, hat ja kein Gewicht.
Was Sie tun,
hat kein Gewicht? Das stimmt nicht.
Sogar was Sie nicht tun, hat Gewicht.
Seit dem Moment Ihrer Geburt (und für Ihre Eltern auch schon
vor Ihrer Geburt) verändern Sie die Welt, nur dadurch dass
Sie existieren.
Das was Sie tun, kann nützlich oder schädlich sein.
Oft kann man sein Handeln nicht klar der einen oder der anderen
Kategorie zuordnen. Aber mal ehrlich: Im Zusammenhang mit Massentierhaltung
können Sie das schon.
Wir kennen
die unerträglichen Bilder. Wir können uns jederzeit
über die Auswirkungen des Konsums von tierischen Produkten
wie Fleisch, Milch und Eier informieren. Barbarische Zustände
bei der Haltung und Schlachtung, katastrophale Auswirkungen auf
die Welternährungslage, die Umwelt, das Klima
Jeder denkende
Mensch sollte zu der Erkenntnis kommen, dass wir so nicht weitermachen
dürfen.
Auch die Experten
sind sich einig: Wir als Industrienationen müssen den Konsum
an tierischen Produkten drastisch einschränken.
Wie beeinflusst
dieses Wissen unser Verhalten?
Wie soll das konkret aussehen?
Wir können doch nicht plötzlich alle Veganer werden,
oder
Von Extremisten
lernen
Veganer setzen
die Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann, konsequent um.
Eine gängige Reaktion auf Ihren Lebensstil: Das wäre
mir zu extrem. Als ob ein vegetarischer Lebensstil nicht schon
hart genug wäre.
Weiter denken viele über einen veganen Lebensstil nicht nach.
Er ist anders und extrem, hat mit dem eigenen Leben
nichts zu tun.
In diesem
Blog geht es nicht um Etiketten, Dogmas oder Regeln. Es geht nicht
darum, den veganen Lebensstil grundsätzlich zu diskutieren.
Es geht nicht um Alles oder Nichts, Schwarz
oder weiß, nie mehr oder für
immer.
Sehr wohl geht es um richtig und falsch!
Eine Massentierhaltung, in der Tiere zu verstümmelten Produktionsmitteln
entwürdigt werden, ist falsch.
So zu konsumieren, dass diese Haltungsform überflüssig
wird, ist richtig.
In diesem
Blog geht es darum, von Menschen zu lernen, die vollständig
auf Tierprodukte verzichten. Sie haben im Laufe der Jahre einen
großen Erfahrungsschatz erworben, von dem wir uns alle gerne
bedienen dürfen. Wenn wir es wirklich einmal ausprobieren,
können wir eine fundierte Entscheidung darüber treffen,
in wie weit wir vegane Ideen in unser Leben integrieren wollen.
In diesem
Blog geht es nicht um grundlegende ethische Themen, für die
sich nur schwer eindeutige Antworten finden lassen. Dies ist kein
Forum, indem sich Menschen die Köpfe darüber heiß
reden, ob der Mensch prinzipiell das Recht hat, Tiere auszunutzen
oder nicht. Hier geht es nicht um Haarspaltereien, ob Veganer
schummeln, wenn Sie aus Versehen eine Mücke verschluckt
haben (mit solchen Provokationen und Ablenkungsmanövern
vom Wesentlichen dürfen Veganer sich gelegentlich herumschlagen).
Hier geht es nicht um jene grundlegende ethische Entscheidungen,
die jeder für sich selbst treffen muss.
Es geht darum,
unsere Macht als Mensch zu erkennen und die Verantwortung für
diese Macht zu übernehmen. Mit diesem Blog will ich zu dem
Lernprozess beitragen, bewusst und ethisch zu konsumieren. Ich
schreibe diesen Blog, weil ich will, dass Massentierhaltung und
quälerische Tierhaltung in jeglicher Form so schnell wie
möglich ein finsteres, aber abgeschlossenes Kapitel unserer
Geschichte werden.
Dazu muss
nicht jeder über Nacht Veganer werden. Aber ich weiß,
dass der Einzelne mehr dazu beizutragen kann, als hin und wieder
zu einem vegetarischen Gericht zu greifen. Das reicht nicht!
Können
wir dann nicht einfach alle Tierprodukte aus Biohaltung konsumieren?
Das ist ein
wichtiger Schritt. Der Schritt, den Konsum stark einzuschränken,
sollte darüber nicht vergessen werden.
Wenn wir im gleichen Umfang Tierprodukte konsumieren wie heute,
ist der Bedarf durch Bioprodukte nicht zu decken. Nicht, wenn
wir höchste Ansprüche an diese Haltungsform stellen.
Bioprodukte, deren Richtlinien lediglich eine geringfügig
weniger barbarische Haltungsform vorsehen, sind nicht genug.
Der einzige
Weg aus dieser alptraumhaften Misere: Wir als Gesellschaft senken
den Verbrauch an Tierprodukten drastisch. Das geht ganz einfach,
wenn wir mehr über Ernährung auf Pflanzenbasis lernen.
Von Veganern können wir lernen, wie das funktioniert, ohne
dass wir auf Genuss und Lebensfreude verzichten müssen.
Mein Beitrag
Für die
Menschen, die mit unserer Art von Tierhaltung nicht mehr einverstanden
sind, sammle ich hier Anregungen, wie wir unser Handeln besser
in Übereinstimmung mit unseren Überzeugungen bringen
können. Neben Rezepten und Tipps will ich auch darüber
schreiben, warum uns Veränderung so schwer fällt und
was hilft, Veränderung machbar zu machen.
Mit diesem
Blog will ich Sie anregen, Ihrem Leben bewusst mehr Raum für
Integrität, Verantwortung und Mitgefühl zu geben.
Von einem bin ich überzeugt:
Das steigert
die Lebensqualität. Die der Tiere und Ihre eigene.
Vegetarier,
die nicht konsequent auf die Herkunft ihrer Nahrungsmittel achten,
unterstützen die Massentierhaltung und tragen zu ihren Folgen
bei. Sie verspeisen zwar keine toten Tiere, finanzieren mit ihrem
Kaufverhalten jedoch das Halten von Tieren als Industriegüter.
Was ich lernen
möchte, ist nicht mehr so sehr von meiner Perspektive aus
zu denken, die oft von wagen Gefühlen gespeist wird.
Für das Tier ist es irrelevant, wie ich mich mit etwas fühle
oder wie die ethischen Theorien in meinem Kopf dazu aussehen.
Wichtig sind die konkreten Konsequenzen meines Handelns für
meine Mitgeschöpfe.
Ich habe mich als Vegetarier als guter Mensch gefühlt,
habe aber zu fast jeder Mahlzeit Tierprodukte verzehrt und das
zum Großteil aus konventioneller Haltung.
Ein bewusst
konsumierender Flexitarier, der darauf achtet regional und in
Bioqualität zu kaufen und sich weitestgehend pflanzlich ernährt
(sagen wir fünf, sechs Tage die Woche), finanziert weniger
Tierleid als ein Vegetarier, der täglich Milchprodukte aus
konventioneller Haltung isst.
Ich möchte
hier keine Vegetarier angreifen. Worauf ich hinweisen will, ist,
dass viele Menschen, so wie ich, dazu neigen in vereinfachten
Kategorien zu denken und ihr Verhalten nicht konsequent genug
zu überprüfen.
Ich ärgere mich heute über mich, dass ich mich auf meinem
Vegetarier-sein ausgeruht habe, ohne mein Verhalten zu hinterfragen.
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